Wohnsitz Alfred Mitkrois

Tod im KZ Dachau

#12

1926 kam der Hauptmann des Bundesheeres Alfred Mitkrois wegen Homosexualität vor Gericht und protestierte gemeinsam mit seinem Freund schriftlich beim Bundeskanzleramt. Er zählte damit zu den ersten Homosexuellen, die sich in Österreich selbstbewusst an die Bundesregierung gewandt und die Streichung des Strafrechtsparagraphen gefordert hatten.

Er arbeitete als Buchhalter und wurde im September 1939 nach Ermittlung mehrerer Dutzend Homosexueller von der GeStaPo angezeigt und in U-Haft genommen. 

Am 20. März 1940 wurde Mitkrois wegen „Unzucht wider die Natur“, begangen mit einem 19-jährigen Lagerarbeiter 1938 in seiner eigenen Wohnung, zu drei Monaten schweren Kerker verurteilt. Der Gerichtsakt nennt das KZ Dachau als Haftort,
dort wurde er am 24. August 1940 registriert. Mitkrois galt als politischer Gegner des Nationalsozialismus. Wohl deshalb wurde er als politischer Schutzhäftling geführt.

Er wurde im September in das KZ Sachsenhausen verlegt, dann in das KZ Neuengamme. Am 22. Jänner 1941 kam er von dort wieder in das KZ Dachau und starb dort eine Woche später am 29. Jänner 1941.