„…wo sich die Schwulen trafen“- Dies schrieb Arnold Schwarzenegger in seiner 2014 erschienenen Autobiographie über den Grazer Stadtpark und gab damit ein Faktum wieder, das vom Beginn bis zum Ende des 20. Jahrhunderts in Graz allgemein bekannt war. Der Stadtpark als Ort, an dem Homosexuelle einander treffen konnten. Ein Ort, der auch für sexuelle Handlungen geeignet war.
In den Tageszeitungen spiegelt sich dieses Faktum praktisch nicht wider, erst ein Wechsel des Blickpunktes liefert zahlreiche Artikel zum Thema.
Denn in der Gerichtssaalberichterstattung ist oft zu erfahren, dass schwule Männer im Stadtpark verprügelt wurden, beraubt wurden, erpresst wurden, dass ganze Banden sich manchmal aufmachten, um dort gezielt „Warme“ zu jagen. Bis das Internet die Praxis solcher Treffen marginalisierte und neue Sicherheitsbedürfnisse (Abholzen von Wäldchen, ein lichtdurchfluteter Park) zum Beginn des 21. Jahrhunderts diese erschwerten, war dies ein Ort mit einer versteckten Aneignung durch eine Minderheit.