Die öffentliche Thematisierung von Homosexualität war selbst in den 1980er-Jahren noch schwierig. Im Rahmen der „Warmen Woche“ plante die HOSI Steiermark einen Infostand am Grazer Hauptplatz. Das wurde am 11. Oktober 1985 vom Grazer Stadtsenat angesichts der Schule am Färberplatz präventiv „zum Schutz von Kindern, die mit einer Situation konfrontiert würden, die sie nicht verkraften könnten“ abgelehnt. Die einzige Gegenstimme kam dabei von ÖVP-Stadtrat Helmut Strobl.
1986 wurden Infostände am Hauptbahnhof und in der Grazer Innenstadt genehmigt, doch durften „keinerlei auf Jugendliche bzw. Jugendgruppen bezugnehmende Werbeschriften aufgelegt werden“. Und nachdem die HOSI-Jugendgruppe im August 1986 das Jugendamt der Stadt Graz über Existenz und Programm informiert hatte, schickte der Magistrat das Material an Polizei und Staatsanwaltschaft und das nächste Jugendgruppentreffen Anfang September wurde von zwei Kripobeamten besucht, die dann berichteten, dass „10 Personen im Alter zwischen 20 und 25 Jahren“ für die nächsten Termine Unterlagen zu den Themen „Familie und ich“, „Partnerschaften“ und „Homosexuelle und Öffentlichkeit“ ausarbeiten sollten.